20.1.1 Definition. Mehrdimensionale Integral.
Es sei
beschränkt, wobei
ein -dimensionales Intervall (ein Rechteck, Quader oder Hyper-Quader)
ist, d.h.
mit
,...,
.
Unter einer Zerlegung
von
verstehen wir
wobei
eine Zerlegung von
in Teilintervalle für
ist.
Also besteht
seinerseits aus
-dimensionalen Teilintervallen
von
.
Analog zum 1-dimensionalen Fall definieren wir die Obersumme und
Untersumme
der Funktion
bzgl. der Zerlegung
als
Die Funktion heißt Riemann-integrierbar und das Riemann-Integral von (über ), falls , d.h. mit .
20.1.2
Lebesgue'sche Integrabilitätskriterium.
Eine beschränkte Funktion
auf einen mehrdimensionalen Intervall
ist genau dann
-integrierbar, wenn
fast überall
stetig auf
ist.
Beweis. ist unstetig bei , wo und mit . Es genügt also z.z. , daß eine 0-Menge ist. Es sei und eine Zerlegung mit nach (20.1.1). Die Vereinigung all jener Hyperebenen, die durch Teilungspunkte von gehen, ist eine Nullmenge. Also genügt es zu zeigen, daß eine solche ist. Falls für folgendes gilt: , d.h. , dann existiert eine Umgebung von mit
mit . , d.h. mit . ist offene Überdeckung, also existiert eine endliche Teilüberdeckung . Sei eine Zerlegung mit für ein . Daß das geht, sieht man wie folgt: Wegen der Dreiecksungleichung ist stetig und auf . Also ist stetig und überall, und folglich existiert ein mit für alle , d.h. für jeden Quader mit Durchmesser und Mittelpunkt ist ein und somit . Dann ist
20.1.3 Satz von Fubini.
Es seien
und
zwei
kompakte Quader und
-integrierbar. Weiters sei
auf
-integrierbar.
Dann ist auf -integrierbar und es gilt:
Beweis. Es sei und . Dann ist für jede Zerlegung von . Sei weiters eine Zerlegung von , dann ist
20.1.4 Folgerung.
Es seien
und
zwei
kompakte Quader und
-integrierbar. Weiters sei
auf
-integrierbar
und
auf
-integrierbar.
Dann ist
Beispiel.
Es sei
gegeben durch
für alle | ||
Andreas Kriegl 2002-07-01