Wir wollen nun ein geometrischeres Verständnis von linearen Abbildungen
entwickeln.
14.1 Bemerkung.
Es sei
. Wir wollen eruieren, wo
einfach
als Streckung wirkt, d.h. jene
bestimmen, für welche
für ein
ist.
Das homogene Gleichungssystem
hat genau dann eine nichttriviale Lösung
, wenn
ist.
Beachte, daß
ein Polynom vom Grad
ist.
Es heißt das charakteristische Polynom
von
. Seine Nullstellen heißen Eigenwerte von
,
die Menge
der Lösungen
von
heißt Eigenraum zum Eigenwert
, und dessen Elemente
heißen Eigenvektoren von
zum Eigenwert
.
14.1a Beispiel.
Wir betrachten die lineare Abbildung
mit Matrizendarstellung
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14.2 Proposition.
Der höchste Koeffizient des charakteristischen Polynoms
jeder Matrix
ist 1, der konstante Koeffizient ist
und der zweithöchste Koeffizient heißt
.
Falls
eine Matrizendarstellung von
ist, so ist
.
Beweis. Um den Koeffizienten von
14.3 Proposition.
Die Eigenwerte
einer Isometrie erfüllen
.
Die Eigenwerte einer Spiegelung sind
, die Eigenvektoren zu
bilden die Fixpunktmenge und der Eigenraum zu
wird von
erzeugt.
Beweis.
Sei eine Spiegelung
an
gegeben.
Für
sind die Eigenwerte genau jene
mit
, d.h.
.
Für
sind die Eigenwerte genau jene
mit
, d.h.
also
o.B.d.A.
und
, d.h.
.
[]
14.4 Beispiel.
Die Eigenwerte einer Drehung um den Winkel
sind gegeben durch
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14.6 Lemma.
Alle Eigenwerte symmetrischer Matrizen
sind reell.
Beweis. Es sei
14.7 Lemma.
Eigenvektoren zu verschiedenen Eigenwerten
einer symmetrischen Matrix
stehen zueinander orthogonal.
Beweis. Es sei
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14.8 Proposition.
Jede symmetrische
besitzt eine orthonormal-Basis von Eigenvektoren
.
Es ist somit
Beweis. Sei
14.8a Folgerung.
Es sei
invertierbar, dann ist das Bild der Sphäre
ein Ellipsoid, genau gesagt gibt es eine
orthonormal-Basis von Eigenvektoren
von
mit zugehörigen
Eigenwerten
, s.d.
Beweis. Es ist
14.9 Bemerkung. Jordan'sche Normalform.
Allgemeine Matrizen
lassen sich aber nicht immer
durch Konjugation
mit einer invertierbaren Matrix auf Diagonalgestalt bringen, wie obige Beispiele zeigen.
Dennoch läßt sich zeigen, daß folgendes erreicht werden kann:
Es sei
und
die Eigenwerte in ihrer Vielfachheit
angeschrieben. Dann existiert ein linearer Isomorphismus
für welchen
Ein erster Schritt um dies zu zeigen ist der
14.10 Satz von Cayley-Hamilton.
Es sei
das charakteristische Polynom von
. Dann ist
.
Beweis. Es sei
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||
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14.11 Bemerkung.
Falls
regulär ist, so ist
und somit
aus
berechenbar.
Andreas Kriegl 2002-02-01