Um die Fehler, die wir beim Approximieren machen abschätzen zu können, müssen wir die Distanz zwischen wahren und approximierten Objekt messen. Wir fassen die wesentlichen Eigenschaften der Distanzfunktion nun zusammen, um unabhängiger davon zu werden, welche Objekte wir vergleichen, wie z.B. reelle Zahlen, komplexe Zahlen, Punkte oder Kurven in der Ebene oder im Raum, etc. .
2.2.1 Definition. Metrik.
Die Abstands- oder auch Distanzfunktion
,
oder
hat folgende Eigenschaften
Warum betrachtet man verschiedene Metriken? Man denke z.B. an das Problem den Abstand zwischen Personen zu beschreiben. Das erste was einen dabei in den Sinn kommt ist wohl die räumliche Distanz (allerdings ist nicht mehr klar von welchen Bezugspunkt aus gemessen). Aber man kann z.B. auch an Distanz im Stammbaum denken, also die minimale Anzahl von Schritten die nötig sind um im Stammbaum von einer zur anderen Person zu gelangen. Eine weitere Möglichkeit wäre die genetische Distanz, d.h. die Anzahl der Nukleoidpaare die in den DNS-Sequenzen verschieden sind (da haben wir allerdings mit eineiigen Zwillingen und mit Klonen Probleme)
2.2.3 Cauchy-Schwarz Ungleichung.
Beweis. O.B.d.A. ist und . Wir setzen und . Dann ist
Beweis. O.B.d.A. sei . Es ist nach (2.2.3)
2.2.5 Definition. Bälle.
Es sei
eine Metrik auf einer Menge
,
und
.
Dann heißt die Menge
der offene Ball um
mit Radius
oder auch -Umgebung.
]
-Umgebung, offene Ball um
mit Radius
Ebenso heißt die Menge
der
abgeschlossene Ball um
mit Radius
.
]
abgeschlossene Ball um
mit Radius
In obigen Beispielen mit
sind dies
Wenn wir die Euklidische Metrik auf verwenden, d.h. , dann sind die Bälle um mit Radius durch
2.2.6 Definition. Intervalle.
Unter einen Intervall
versteht man eine nicht-leere
Teilmenge die mit je zwei Elementen
auch alle dazwischenliegenden enthält.
]
zumeist ein IntervallJedes Intervall
ist also von der Form
oder
oder
oder
,
wobei
und
,
]
abgeschlossenes Intervall
]
rechts-offenes Intervall
]
links-offenes Intervall
]
offenes Intervall
denn einerseits ist
, denn aus
folgt die Existenz von
mit
und somit liegt
; umgekehrt ist
, denn für
alle
gilt
.
2.2.7 Lemma. Charakterisierung von Intervallen.
Eine mindestens 2-elementige Teilmenge
ist genau dann ein Intervall,
wenn jeder Dedekind'sche-Schnitt von
eine Teilungszahl in
besitzt.
Beweis. Sei ein Intervall und ein Dedekind'scher Schnitt von . Sei und . Dann ist ein Dedekind'scher Schnitt von und besitzt somit eine Teilungszahl . Für und ist , also auch , da ein Intervall ist.
Sei umgekehrt eine Teilmenge von , für die jeder Dedekind'sche Schnitt eine Teilungszahl besitzt. Sei und . Dann ist . Sei und und . Dann ist ein Dedekind'scher Schnitt von und auch von und ist seine Teilungszahl und somit nach Voraussetzung in , d.h. das offene Intervall , und somit ein Intervall. []
2.2.8 Definition. Beschränktheit.
Eine Teilmenge
eines metrischen Raumes heißt beschränkt, wenn
ihr Durchmesser
endlich ist.
]
Durchmesser der Menge
Dies ist genau dann der Fall, wenn sie in einem Ball mit hinreichend großen Radius
enthalten ist, denn:
(
)
:
.
( ) Es sei und , dann ist , denn für ist .
Andreas Kriegl 2003-10-15