Wolfgang Pauli Institute (WPI) Vienna |
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Presseaussendung der Französischen Botschaft
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Am. 14. Mai 2004 wird ein neues gemeinsames österreichisch-französisches Forschungsinstitut in Wien entstehen. Dieses neue Institut heißt "Institut CNRS Pauli" (ICP) und ist eine neue gemeinsame internationale Forschungseinheit des österreichischen Wolfgang Pauli Instituts (WPI) und des CNRS, des "Centre National de la Recherche Scientifique", der größten Forschungseinrichtung Frankreichs.
Das Wolfgang Pauli Institut ist ein junges und dynamisches österreichisches Eliteinstitut, das im Jahre 2001 konstituiert wurde als ein Exzellenzzentrum in Mathematik, Informatik, Physik und deren Anwendungsgebieten. Die Missionen des WPI sind anwendungsorientierte Grundlagenforschung und Postgraduate Ausbildung.
Seine 13 "ordentlichen Mitglieder" sind allesamt Top Wissenschaftler : Wittgenstein- oder STARTpreisträger, Sprecher von Wissenschaftskollegs bzw. Koordinatoren von EU Netzwerken.
Die Wittgensteinpreise, offen für alle wissenschaftlichen Gebiete, werden jedes Jahr an 1 bis 3 Wissenschaftler in Österreich verliehen, mit einer äußerst strengen rein internationalen Evaluierung, und gelten als der "Österreichische Nobelpreis". Ebenso werden 3-5 START Preise jährlich in derselben harten Evaluierung an die besten jungen Wissenschaftler verliehen, um Ihnen den Aufbau starker Forschungsgruppen zu ermöglichen.
In beiden Fällen ist die Dotierung hoch: zwischen 1 und 1,5 Millionen Euro für 5 Jahre pro Preis.
Die Wissenschaftskollegs gehören ebenfalls zum "high end" Programm des FWF: ca. 10 Stellen für Doktoranden werden finanziert auf Gebieten, wo eine genügend große Anzahl von exzellenten ProfessorInnen ernsthaft kooperieren in Forschung und Doktorandenausbildung. Bisher haben nur 3 solche Wissenschaftskollegs die extrem strenge, rein internationale Evaluierung bestanden, das eine in Mathematik auf dem Gebiet der "Differenzialgleichungen" und das eine in Physik in "Computational Material Science" sind beide ins WPI integriert. Zusätzlich zu diesen nationalen Elite-Projekten sind im WPI auch große Projekte der EU Forschungs- Rahmenprogramme vertreten, insbesondere Research Training Networks in den Marie Curie Actions bzw Exzellenznetzwerke, wobei nur die KoordinatorInnen solcher Projekte mit Budgets von mehreren Millionen Euro als wirkliches Mitglied des WPI qualifiziert sind.
Bemerkenswerterweise wird die "Vollmitgliedschaft" am WPI, mit welcher volle Mitbestimmung verbunden ist, nur befristet auf die Dauer des qualifizierenden Projektes plus ein Jahr beschränkt. Damit wird sowohl eine Versteinerung der Entscheidungsgremien vermieden als auch eine Dynamik der am WPI vertretenen Forschungsgebiete automatisch garantiert, in rascher und automatischer Reaktion auf "hot topics" in der österreichischen Forschung. Zusätzlich zu den 13 Vollmitgliedern umfasst das WPI momentan auch 7 "assoziierte Mitglieder" und ca. 150 ForscherInnen in den Drittmittelprojekten der WPI Mitglieder, die teils auch offiziell am WPI angesiedelt sind.
Seit Frühjahr 2004 läuft am WPI auch ein "WPI Einladungs- und Pauli Fellows" Programm, welches auf Empfehlung des Wissenschaftsministeriums und des Rates für Forschungs- und Technologieentwicklung
vom BM:BWK mit ca. 250 000 Euro pro Jahr gefördert wird, um thematische internationale Einladungsprogramme auszurichten auf jenen Gebieten in Mathematik/Informatik/Physik, wo es in Wien starke Forschungsgruppen und Doktoratsschulen gibt und um internationale SpitzenforscherInnen für längere Perioden nach Wien zu holen, nach dem Vorbild etwa der "Humboldt Fellows" in Deutschland.
Trotz seines relativ kleinen Budgets ist das WPI eine Europaweit herausragende Konzentration von Top Talenten von Welt Ruf mit einer einzigartig dynamischen Struktur, weshalb es für den CNRS ein besonders interessanter Partner für längere Auslandsaufenthalte französischer ForscherInnen ist.
Der CNRS ist die größte Forschungseinheit Frankreichs, mit 26.000 Angestellten, davon 11.600 Forscher und 14.400 Technikern, Ingenieuren und Verwaltungspersonal. Das Budget ist 2,214 Milliarden Euro in 2004. Der CNRS hat 8 Abteilungen (Nuklear- und Körperchenphysik, physikalische und mathematische Wissenschaften, Informations- und Kommunikationswissenschaft und Technologie, Chemie, Weltall, Lebenswissenschaften, Human- und Sozialwissenschaften), um alle Bereiche der Wissenschaft abzudecken, 1256 Forschungsteams (davon 85% in Zusammenarbeit mit französischen Universitäten oder Forschungseinrichtungen), 4181 aktive Patente und 2800 laufende industrielle Verträge, mehr als 100 Unternehmensgründungen seit 1999, 5000 ausländische Praktikanten, 81 Kooperationsabkommen mit 51 Ländern (unter anderen ein Abkommen mit der Österreichischen Akademie der Wissenschaften), 197 internationale Programme für wissenschaftliche Kooperation, 17 assoziierte europäische Labors, 4 europäische Forschungsgruppen, 13 Laborpatentschaften, 6 internationale gemischte Labors (Grenoble, Tokio, Princeton, Singapur, Santiago, Dalian in China), usw.
Der CNRS hat auch weltweit 14 internationale gemeinsame Forschungseinheiten, davon nur 2 in Europa (in Deutschland), 2 in den USA, China und Mexiko, 1 in Japan, Russland, Kanada, Chile und Singapur, und 1 in Frankreich (mit den USA).
Das neue ICP "Institut CNRS Pauli" wird daher weltweit die 15. gemeinsame internationale Forschungseinheit des CNRS und erst die dritte europaweit sein. Es ist für 4 Jahre gegründet, mit Verlängerungsmöglichkeiten. Aufgabe des ICP ist, pro Jahr bis zu 5 CNRS Forscher zum WPI nach Wien zu senden, die weiterhin beim CNRS beschäftigt und bezahlt werden, und umgekehrt Wiener SpitzenforscherInnen nach Frankreich zu schicken. Im Sinne dieser Reziprozität wird das neue Institut auch konkret von der Universität Wien und Technischen Universität Wien unterstützt durch systematische Freistellung von ProfessorInnen für längere Arbeitsperioden in Frankreich als "assoziierte Forscher" des CNRS.
Das wissenschaftliche Ziel des neuen Instituts ist die anwendungsorientierte Grundlagenforschung und Post Graduate Ausbildung in den konkreten Bereichen der WPI Gruppen : Informationssysteme, technische Informatik, Angewandte Analysis , nichtlineare Schrödinger- und Quanten Boltzmanngleichungen, Hyperbolische und Kinetische Gleichungen, Differentialgleichungen in Wissenschaft und Engineering, Algebraische Kombinatorik und Anwendungen, Finanzmathematik, kohärenter Elektronentransport in Halbleiternanostrukturen, Nanophotonik und Terahertzphysik, Computer-Materialwissenschaft, numerische Mikromagnetik. Bei allen diesen Projekten sind mathematische Modellierung und Computersimulation wesentliche Methoden. Durch diese zwanglose Kooperation von Spitzengruppen wird "Interdisziplinarität" ohne Verlust der Exzellenz erreicht.
Der Vertrag für die Gründung des neuen Instituts wird am 14. Mai Nachmittags in der französischen Botschaft von CNRS und WPI unterschrieben werden, in Anwesenheit von hochrangigen CNRS, WPI sowie Ministeriums- und Universitätsvertretern.
Das Hauptquartier des WPI und des ICP und der Grossteil der mathematischen Gruppen des WPI ist im Moment im Rahmen der neuen mathematischen Fakultät der Universität Wien in der Nordbergstrasse 15, im 9. Bezirk in Wien angesiedelt, nicht weit vom Lycée Francais. Der Direktor des ICP ist der Mathematiker Prof. Norbert J. Mauser, der auch Gründer und Direktor des WPI ist.
Die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen Österreich und Frankreich ist schon sehr intensiv, insbesondere in den Bereichen Mathematik, Physik, Materialwissenschaft und Lebenswissenschaften. Gerade die WPI Professoren haben alle enge wissenschaftliche Beziehungen zu Frankreich. Die Gründung des neuen Instituts ist deshalb eine logische Verstärkung einer existierenden und außergewöhnlich gut funktionierenden bilateralen Kooperation. Hervorragende Forschungsergebnisse und ein aktiver Austausch von jungen Wissenschaftlern zwischen beiden Ländern werden im Rahmen des ICP von beiden Seiten erwartet, in Exzellenzbereichen für beide Länder, wo die Synergien am Besten ausgenutzt werden können.
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