LVA LeiterInnen: Evelyn Stepancik, Roland Steinbauer
LVA Nummer: 250009
LVA Typ: SE
Semesterwochenstunden: 2
Ort und Zeit: Do. 17:30--19:00 C2.09 (UZA 4)
Beginn: 3.3.2010 (Vorbesprechung)
Allgemeines:
Warum führen Transatlantikflüge über Island und Flüge nach Fernost über Sibirien?
Ist Afrika wirklich nur so groß wie Grönland?
Was steckt hinter der Kontroverse um die Gall-Peters Karte (siehe Abbildung)?
Diese und andere Fragen werden wir beantworten, indem wir einen Blick
auf die Mathematik werfen, die hinter der Erstellung von Weltkarten steht.
Wir sind den alltäglichen Umgang mit Landkarten gewohnt --- vom Stadtplan über Straßenkarten zu Weltkarten.
Jede dieser Karten ist eine Darstellung, die notwendigerweise die Realität vereinfacht, um etwas
viel Größeres und Komplexeres übersichtlich abzubilden. Um ihren Zweck zu erfüllen,
verzerrt jede Karte die Realität und verwendet einen bestimmten Code --- in den allermeisten Fällen
eine mathematische Transformation --- um das gewünschte Objekt darzustellen.
In diesem Seminar konzentrieren wir uns auf Weltkarten und die verschiedenen Eigenschaften, die diese haben
können (winkeltreu, flächentreu, etc.) und lernen die dahinterstehende mathematischen
Konstruktionen kennen.
Inhalt: Als Hauptquelle des Seminars verwenden wir das Buch Portraits of the Earth: A Mathematician Looks at Maps
von Timothy Feeman. Die Kerninhalte sind:
Je nach Interessenlage der TeilnehmerInnen sind kleine historische Ausflüge möglich. Wir streifen
das Gebiet der Navigation und wir kommen auch in die Nähe nicht-Euklidischer Geometrien und der Geometrie von Flächen.
Modus: Die Lehrveranstaltung findet im "echten Seminarstil" statt, d.h. die Studierenden tragen in selbst gestalteten Referaten den Stoff vor.
Jede/r Studierende (bei großer TeilnehmerInnenzahl sind auch Zweiergruppen möglich) übernimmt jeweils ein Kapitel (ca. 6-8 Seiten) des Buchs und
bereitet mit Unterstützung der SeminarleiterInnen den Vortrag vor: in einer Vorbesprechung werden inhaltliche/mathematische Aspekte geklärt und auch Fragen
der Präsentationstechnik und "Vortragskultur" angesprochen. Nach dem Vortag erhält jede/r Studierende ein detailliertes Feedback.
Eine Abschlussprüfung ist nicht vorgesehen. Eventuell (wiederum abhängig von der TeilnehmerInnenzahl) werden einzelne Kapitel während des
Seminars gemeinsam gelesen und durchgearbeitet.
Ziel: Die Studierenden erlernen den eigenständigen Umgang mit einem mathematischen Text: Die Inhalte werden selbständig erarbeitet
und strukturiert, um sie schließlich in fachgerechter Form zu präsentieren und zu kommunizieren.
Vorkenntnisse: Es sind keine Vorkenntnisse in Kartographie erforderlich. Die nötigen mathematischen Vorkenntnisse sind
etwas Analysis (Winkelfunktionen, Differential- und Integralrechnung), sowie ein wenig Elementargeometrie und an manchen Stellen
etwas Lineare Algebra. Der Haupttext ist in zwar in englischer Sprache verfasst aber mit Englisch auf Maturaniveau lesbar. (Technische Texte
sind im allgemeinen wesentlich leichter zu lesen als literarische.)
Zielpublikum: Lehramtsstudierende der Mathematik mit Freude am Thema und Spaß am eigenständigen Arbeiten. Lehramtsstudierende mit
Erst- oder Zweitfach Geographie sind natürlich besonders willkommen.
Anmeldung/TeilnehmerInnenbeschränkung: Aufgrund des Seminarmodus
ist die Anzahl der TeilnehmerInnen auf (2 x Anzahl der Vortragstermine = )
ca. 24 berschränkt. Bei größerem Andrang gehen wir nach folgendem
Modus vor: Bei der Vorbesprechung werden unter den, zu diesem
Zeitpunkt tatsächlich interessierten Studierenden die Plätze auf konsensualem
Wege vergeben, wobei diejenigen Studierenden, die letztes Sommersemester
nicht zum Zug gekommen sind bevorzugt werden. (Diese Methode hat im Vorjahr sehr
gut funktioniert.)
Daher ist die Teinhame an der Vorbesprechung verpflichtend!