Séminaire Lotharingien de Combinatoire, B49g (2003), 46 pp.
Roman König
Endliche Hüllensysteme und ihre Implikationenbasen
Zusammenfassung.
Für jede natürliche Zahl n wird induktiv ein Kontext konstruiert,
dessen Begriffe genau die Hüllensysteme auf einer n-elementigen
Menge beschreiben. Die Begriffe bestehen aus Paaren, deren Umfang
das Hüllensystem und deren Inhalt die zugehörige Menge aller respektierten
Implikationen ist. Darauf basierend werden zwei Algorithmen zur Berechnung
einer vollständigen Implikationenmenge eines gegebenen Kontexts angegeben.
Der erste liefert die Wertetabelle des Abschlussoperators, der zu
dem Begriffsverband des gegebenen Kontexts gehört und simultan die
Inhalte dieses Begriffsverbandes, ohne den Abschlussoperator explizit
zu benutzen. Der zweite liefert zu jedem System irreduzibler Implikationen
ein äquivalentes Teilsystem; angewandt auf die kanonische Antikette
liefert dieser eine Implikationenbasis, die ,,kompakter'' als die
sogenannte Duquenne-Guigues-Basis ist. Im Anhang wird ein Beispiel
durchgeführt und gezeigt, wie man umgekehrt den Teilkontext eines
gegebenen Kontexts findet, der durch die Gültigkeit zusätzlicher Implikationen
beschrieben wird. Für den besonders einfachen Spezialfall unärer Implikationen
ergibt sich als Anwendung ein Konstruktionsverfahren für den Kongruenzenverband
einer algebraischen Struktur.
Received: November 6, 2002.
Revised: June 25, 2003, and August 5, 2003.
Accepted: December 13, 2003.
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