Speech held by D. Foata at the meeting in Freiberg


Als das Seminär 1980 gegründet wurde, war Adalbert Kerber schon in Bayreuth. Aber seine Jahre als Dozent hatte er in Aachen verbracht. Aachen and Straßburg gehörten bestimmt zu Lotharingen, Lothar Regnum, dann Lothringen, Lorraine, ... in jedem Fall ein Königtum, das kaum je existiert hat. Erlangen, die Stadt aus der Volker Strehl kommt, gehörte zum Reich Ludwigs des Deutschen, des anderen Enkels von Charlemagne und kann im weiteren Sinne als Teil von Lotharingen betrachten werden. Aber wir brauchten einen Namen für das Seminär. Inzwischen hatte Adalbert beschlossen, in Bayreuth zu bleiben, eine Stadt etwas weiter vom Mittelreich! Aber die Idee war schon geboren, und der Name des Seminärs verbreitete sich in der mathematischen Welt als "Séminaire Lotharingien de Combinatoire (Bayreuth, Erlangen, Strasbourg)".

Das lotharingische Land wurde noch einmal nach Westen erweitert, besonders mit der Teilnahme von Kollegen aus Kalifornien. Unser Freund Adriano Garsia, zum Beispiel, hat in seinen Artikeln oft ``the lotharingian spirit" hervorgehoben. Aber im Osten hatten wir keine Wirkung. Dank Adalbert konnten wir mit den Kollegen aus Sachsen einen Kontakt knüpfen und mit Hilfe unserer heutigen Gastgeber, der Professoren Schaar und Sonntag, ein Seminär in Freiberg organisieren.

Sachsen ist noch weiter entfernt vom historischen Lotharingen als Franken! Aber der Marschall Moritz von Sachsen ist bei uns in Straßburg in der St. Thomas Kirche begraben, und der berühmte Gottfried Silbermann, der Erbauer der Orgel im Freiberger Dom, hat sein Handwerk bei seinem Bruder in Straßburg erlernt. Ausserdem ist der ``lotharingian spirit" nicht nur eine Art und Weise, kombinatorische Mathematik zu machen, er lebt auch in einem kulturellen Umfeld.

Wir danken ganz herzlich unseren Gastgebern, den Professoren Schaar und Sonntag, und Ihren Mitarbeitern für Ihre ausgezeichnete Organisation. Wir danken Ihnen auch dafür, dass Sie uns solch einen reichhaltigen kulturellen Rahmen geboten haben.

Dominique Foata
Freiberg, den 16. September 1994.